Architekten
Die Eigenständigkeit des Innenministeriums, in der Reihe der Bundesbauten, ist das erklärte Entwurfsziel. Dieser Entwurfsprozess gleicht einer archäologischen Vorgehensweise. Die Grenzen und Bezüge in diesem "Bundesraum" sind gesetzt. Dabei zeigt sich die Nordsüdbebauung in diesen Grenzen am deutlichsten in ihrer Ausprägung. Der städtebauliche Grundgedanke der Neuplanungen ist eben die angelegte Dominanz der Spreebogenbebauung fortzuführen und in seiner Wirksamkeit zu steigern. Unterlegt wird dieser Ansatz durch die Grundstückzuschnitte und der Ausrichtung zu der linearen Baustruktur der von Ost nach West verlaufenden Regierungsspange. Somit entsteht auf dieser Grundlage mit dem neuen Innenministerium ein Ensemble von solitären Regierungsbauten, welche den "Bundesraum" als ein Ganzes erscheinen lassen. Die Wertigkeit und Dominanz des Kanzleramtes und des Reichtags wird dabei nicht beeinträchtig weil die bipolare Grundfigur des Bundesministeriums des Innern keine Konkurrenz sucht.
Durch die Differenzierung der Gebäudemassen in Höhe und Breite, der Absetzung dieser durch Fugen und Lichtbänder entsteht eine eigenständige und unverwechselbare Gebäudefigur. Öffnung und Präsenz zur Mitte, zum Zentrum stellen dabei die Grundstruktur des neuen Ministeriums dar und lassen einen schnellen und raschen Weg durch dieses zu. Entsprechend den Volumeneinschnitten und Absätzen sind auch weitere Aus- und Nebenzugänge denkbar und unproblematisch für den Gebäudekomplex realisierbar, wodurch eine flexible und leistungsfähige Grundfigur gegeben ist.
Bundesrepublik Deutschland