Architekten
Aufgabe: Auf der Liegenschaft des Bundespräsidialamtes in Berlin am nördlichen Rand des großen Tiergartens soll der zentrale Zugangsbereich zur Liegenschaft mit einem Neubau für das Wach- und Kontrollgebäude sowie einer Poströntgenstelle neu geplant werden.
Die konzeptionelle Idee für den Entwurf basiert auf der vorgegebenen Lage im Tiergarten und den Außenraumbezügen zum Schloss Bellevue und dem Bundespräsidialamt. Die Ausrichtung des Neubaus ergibt sich aus der orthogonalen Ausrichtung zum Schloss Bellevue entlang der Blickachse zur Siegessäule. Das neue Gebäude übernimmt im Sinne einer „Gartenpforte“ seine Rolle als dienendes und vermittelndes Gebäude zwischen der repräsentativen Schlossanlage und dem skulpturalen Amtsgebäude. Eingebettet in die Parklandschaft des Großen Tiergartens und dem Schlosspark Bellevue verortet sich der neue „Baustein“ in dieses Ensemble als selbstverständliches Bindeglied im historischen Kontext des Garten- und Repräsentationsraums. Die Proportionen des Neubaus ergeben sich aus dem Bezug zur Maßstäblichkeit der Alten und Neuen Wache als Nebengebäude des Schlosses und deren Höhe im Anschluss an den Kopfbau. Es ergibt sich somit ein geklärter baulicher Dreiklang von Schloss, Amt und Dienstgebäude. Die Position des Eingangsgebäudes respektiert dabei den Abstand zum Verwaltungsgebäude und dessen nötige Freistellung als objekthafte Gebäudeskulptur in der englischen Parklandschaft des Tiergartens. Der Zugang befindet sich an der Stelle des bisherigen Zugangs. Hier wird dem repräsentativen Bedürfnis des zentralen Zugangs entsprochen und in genügend weitem Abstand zur eigentlichen Empfangsgeste des Ehrenhofes keine Konkurrenz aufgebaut. Aus diesem Grunde finden sich die primären Elemente des Gartendenkmals mit dem Baumbestand im Grünsaum bewußt als die Gestalt prägenden Elemente des Aussenraums hier wieder. Der Kontinuität des über Jahrzehnte gewachsenen Gartendenkmals und deren baulichen Veränderungen wird damit entsprochen werden. Die Neubaumaßnahme soll deshalb so wenig wie möglich den gewachsenen Eindruck verändern und sich zurückhaltend in das weitläufige Grün des Parks einfügen.
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin