Wettbewerbsaufgabe ist die Ausarbeitung eines realisierungsfähigen Entwurfes (Vorentwurf) für die Errichtung eines Pflegeheimes für ca. 90 Patienten/Bewohner in einem neu zu errichtenden Stadtteil der Stadt Bozen (Italien).
Der Bezug des neuen Gebäudes zur Stadt lässt sich zum einen durch eine extrovertierte, auf die Umgebung hin gerichtete Geste erreichen und zum anderen durch ein auf sich bezogenes, introvertiertes Innenraumkonzept, welches die notwendige Intimität und Ruhe für das Heim zulässt. Diese Bedingungen formen so ein U-förmiges Gebäudevolumen mit einem Hofraum als Mitte bzw. Schwerpunkt der Gebäudefigur. An zwei Fluren bilden sich die parallel nach Westen und Osten orientierten Wohn- und Schlafräume aus. Die breiten Flure sind zum Hof orientiert und dienen gleichzeitig als Ort zum Wandeln, Kommunizieren, Verweilen und Beobachten. Blickbeziehungen über den Hof stellen eine Orientierung im Gebäude und in den Pflegestationen sicher. Geschützte Loggien bieten den Nutzern auch in den einzelnen Etagen die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten.
Das Materialkonzept unterstreicht die architektonische Gesamtaussage einer Schlichtheit und Dauerhaftigkeit, die nicht aus einer kurzlebigen Zeiterscheinung heraus entsteht. Bestimmt wird die Fassadengestaltung durch ein Höchstmaß an Transparenz und Offenheit, sowie durch die individuelle Bespielung durch die Nutzer durch Stellung der Schiebeläden und Glaslamellen. Das Gebäude wird als Stahlbetonskelettbau mit Mauerwerksausfachungen ausgeführt. Die Oberflächen werden mit eingefärbtem Putz verkleidet. Schiebeläden und Holzfenster werden in Lärche ausgeführt.