Aufgabe: Planung Areal rund um den Henninger Turm mit Wohn- und Geschäftshäusern
Mit einer Höhe von 112 Metern und einer Grundfläche von ca. 20 x 20 Metern war der Henninger Turm 1960 als weltweit höchster Silo-Bau errichtet worden, wurde jedoch nur relativ kurz, etwas 10 Jahre als Getreidespeicher genutzt. Das beliebte Drehrestaurant blieb noch bis ins neue Jahrtausend aktiv, musste dann aber aus brandschutztechnischen Gründen eingestellt werden. Das Ziel des Verfahrens ist es, Planungsvorschläge für das gesamte Grundstück um den Henninger Turm zu erarbeiten. Auf dem Areal sind hauptsächlich Wohnungen und Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe geplant. Im Pflicht-Entwurf bleibt das ursprüngliche Erscheinungsbild des Henninger Turms erhalten, das markante "Bierfass" auf der Spitze ist wieder aufgenommen und soll weiterhin als Wahrzeichen dienen. Im alternativen Kür-Entwurf war es den Teilnehmern freigestellt, die Vorlagen der Ausschreibung frei und kreativ umzusetzen.
Pflicht-Entwurf:
Der bestehende Henninger Turm wird über eine, an den Grundstückgrenzen verlaufende, fünf- bis sechsgeschossige Mantelbebauung in die städtebauliche, zukünftige Gesamtkonfiguration eingebunden. Der Turm steht zwar weiterhin „frei und autark“, wird aber durch die Rahmung der Horizontalgebäude Teil des Ganzen.
Diese Freistellung des Turms wird entlang des Hainer Weges sehr markant und städtebaulich wirksam, da der südöstliche Blockrand konisch ausgebildet ist. Die südöstliche Turmecke wird somit an einem kleinen Vorplatz (Piazzetta) freigestellt und wirkt dominant in den Straßenraum hinein.
Durch die Gesamtkonfiguration des Gebäudeensembles entsteht im Inneren ein halböffentlicher Binnenraum, der hohe städtebauliche Qualitäten verspricht. Dieser Innenhof ist darüber hinaus die logische und sinnfällige Fortführung des im Osten geplanten Quartiersplatzes.
Kür-Entwurf:
Der neue Henninger Turm zeichnet sich aus durch eine hohe Plastizität und damit durch eine hohe Wiedererkennbarkeit und Identität.
Die städtebauliche Stellung orientiert sich an den Vorgaben des B-Planes und den notwendigen Abstandsflächen. Dadurch nimmt der neue Turm die nahezu identische Stellung des historischen Henninger Turms ein.
Die bekannte Proportion wird beibehalten. Aufgrund der größeren Grundabmessungen ist der Turm ca. 30 m höher als sein Vorgänger (130 m anstelle 105 m). Der neue Henninger Turm wird über eine, entlang den Grundstückgrenzen laufende, fünf- bis sechsgeschossige Mantelbebauung in die städtebauliche, zukünftige Gesamtkonfiguration eingebunden. Der Turm wird freigestellt und wirkt dadurch „selbstbewusst und autark“.
Durch die Rahmung der Horizontalgebäude allerdings bleibt er Teil des Ganzen.
Die Freistellung des Turms wird entlang des Hainer Weges markant und städtebaulich wirksam, da der südöstliche Blockrand konisch ausgebildet ist. Die südöstlich Turmecke wird dadurch freigestellt und wirkt dominant in den Straßenraum hinein.
Durch die Gesamtkonfiguration des Gebäudeensembles entsteht ein halböffentlicher Binnenraum, der hohe städtebauliche Qualitäten verspricht. Dieser Innenhof ist darüber hinaus die logische und sinnfällige Fortführung des im Osten geplanten Quartiersplatzes.
Der Kür-Entwurf von Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten erhielt in der Auswahlsitzung am 8. März 2012 eine Anerkennung: „Insgesamt überzeugt der Beitrag in der städtebaulichen Grundhaltung und der besonderen gestalterischen Qualität“.