Unser Augenmerk gilt hierbei der barocken Anlage und besonders dem räumlich, achsialen Abschluss des Schlossplatzes zur Stadt hin. Hier sehen wir den Ort der größten Prägnanz und Spannung für das "Kulturforum Westfalen". Ein ebenbürtiges Pendant zur Residenzanlage. Ein historisch gewachsenes Gegenüber von Fürstbischöflichem Haus und liberalen, bürgerlichen Gedankengut entsteht. Die Geschichte erfährt hier eine lesbare Chronologie über die Sprache der Architektur.
Der neue Solitärkörper lässt so das Ende der Dominanz der achsialen Mitte als das Grundprinzip von J.C.Schlauns Komposition erfahren. Durch den quadratischen Hofraum als „Forum“ entsteht ein Anfang und Ende. Hier, in einem räumlich eindeutig bestimmten Raum, begegnen sich die Stadt und die Residenz. Die ursprünglich von J.C.Schlaun gedachte räumlich, gesteigerte Hinführung zum Schloß von der Innenstadt, dem Dom, erfährt nun über das „Kulturforum“ seine zeitgemäße Interpretation. Die Grenze zur Stadt wird damit markiert und der Übergang in den mittelalterlichen Stadtkern findet darüber seine räumliche Klärung.
Der so konzipierte Baukörper vereint als ein lesbares Gesamtgebäude die Musikhalle und das Museum für Gegenwartskunst zu einer Großskulptur. Die Maßstäblichkeit zur Residenz und dem Schlossplatz bleibt somit gehalten und gibt erst damit dem umgebenden Freiraum des Hindenburgplatzes sein Gepräge und seinen Ausdruck.