Für das St. Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen werden zwei Wohngebäude für unterschiedliche Altersgruppen und Betreuungsbedarf gestaltet, die in ihrer Gestalt die verschiedenen Bedürfnisse der Bewohner reflektieren.
Das Haus für 24 Senioren mit mittlerem bis hohem Hilfsbedarf zeichnet sich durch eine einfache, geometrische Grundfigur aus, dessen Setzung quer zum Hang erfolgt. Zwei nach innen- und Nordwesten in die freie Landschaft gerichtete Wohnhöfe charakterisieren den Entwurf. Ein umlaufendes Satteldach klärt das Bauvolumen in seiner äußeren Erscheinungsform. Die charakteristische Gestalt des Hauses wird durch die hellverputzten Außenwände sowie den Natursteinsockel aus ortstypischem Mainsandstein geprägt.
Die gemeinschaftlich nutzbaren Wohnhöfe mit deren gestalteten Landschaftsarchitektur bieten ideale Rückzugsräume im Freien ohne den räumlichen Schutz aufgeben zu müssen.
Das Wohngebäude für Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten leitet sich in seiner äußeren Gestalt aus einer zwei verschränkten Kreisen ab, in denen zwei getrennte Wohneinheiten mit eigenem Außenbereich als Patio untergebracht werden.
Die Patios sind als eingeschlossene Innenhöfe konzipiert, um den Bewohnern ein hohes Maß an Privatsphäre zu gewährleisten, bzw. diese von äußeren Reizen abschirmen zu können. Durch die Anordnung der Individualräume entlang der äußeren Kreisform des Gebäudes erfährt der Baukörper eine starke plastische Durcharbeitung und erhält hierdurch seine charakteristische Gestalt. Die Fassade ist als hinterlüftetes Klinkermauerwerk entworfen, dessen Öffnungen mit Sichtbetonelementen eingefasst werden.